Vom Herrensalon und vom Säulenzimmer gelangt man in das Kabinett, in dem sich ein Marmorkamin befindet. An den Wänden sind Stiche und Portraits der preußischen Könige sowie Szenen aus ihrem Leben zu sehen.
Barocke Herrenhäuser sind streng symmetrisch aufgebaut. Die Pracht der Ausstattung der Salons steigerte sich ausgehend von der Mitte des Gebäudes (hier: der Gartensaal) über die einzelnen Salons (hier: Damen- und Herrensalon) und fand ihren Höhepunkt in einem kleinen Kabinett. Das Kabinett diente als Rückzugsraum einer herrschaftlichen Wohnung.
Die Wunderkammern oder Kunstkammern der Spätrenaissance und des Barock gingen aus den früheren Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten hervor und bezeichnen ein Sammlungskonzept aus der Frühphase der Museumsgeschichte, das Objekte in ihrer unterschiedlichen Herkunft und Bestimmung gemeinsam präsentierte. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Kunst- und Wunderkammern von den heute üblichen, spezialisierten Museen, besonders den Naturkundesammlungen mit ihrem wissenschaftlichen Anspruch abgelöst
Das Kabinett war im 19. Jahrhundert mit einer handbemalten, bunten Papiertapete ausgestattet, von der noch Reste unter der Fußleiste gefunden wurden. Der Raum ist haute in altrosa gestrichen, einer im 18. und 19. Jahrhundert beliebgten Farbe mit 10% englischrotem Pigment. Der mit Eichedielen eingefasste Dielenfußboden aus Kiefernholz stammt noch aus der Rokoko-Bauzeit des Schlosses. Außerdem finden Sie hier einen Kamin mit Marmoreinfassung.