Edo Graf v.d. Schulenburg (1816–1904) hat vermutlich um 1850 die Umgestaltung des Parks im Stil eines englischen Landschaftsgartens bzw. eines Lustgartens mit Pleasureground in Auftrag gegeben.
Helene von Schöning, die Gemahlin von Edo Graf von der Schulenburg und Tochter des Kurd Wolfgang von Schöning (preußischer Hofmarschall des Prinzen Carl) hatte durch ihre enge Verbindung zur Potsdamer Kulturlandschaft und ihre Kindheit in der von Ludwig Persius entworfenen Villa Schöningen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Parks. Der Garten wurde möglicherweise von Gustav Meyer (1816-1877), einem Schüler von Peter Joseph Lenné, gestaltet. Kurd Wolfgang von Schöning beauftragte Meyer zeitgleich auch mit der Neugestaltung des Gartens seiner Villa Schöningen in Potsdam. Meyer hatte sich zuvor mit der Neugestaltung des Parks Klein-Glienicke in Potsdam beschäftigt.
Leider sind keine Archivalien mehr vorhanden, die Pläne des Parks und des Fächerbeets dokumentieren. Ein Messtischblatt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt die ursprüngliche Gestaltung des Parks mit Wegen und Baumgruppen, die auf Fotografien aus den 1920er Jahren teilweise noch zu erkennen sind. Basierend auf diesen historischen Aufzeichnungen rekonstruierte das Planungsbüro Christa Ringkamp unter der Leitung von Dr. Klaus von Krosigk, der auch die Restaurierung des Parks Klein-Glienicke in Potsdam leitete, den ursprünglichen Plan des englischen Landschaftsparks maßstabgetreu.
Das Teppichbeet wurde bereits rekonstruiert
Im Gutsarchiv ist ein Gartenbuch von 1838 enthalten - also vor Anlage des englischen Landschaftsparks - das vor allem Rechnungen des Gärtners für Gemüse (RepH Angern 356) enthält.
Die "Partie am Schloss" (unteres Foto), die sich nicht hinter dem Haus, sondern nordöstlich des Wassergrabens befindet, zeigt eindrucksvoll die kunstvolle Gestaltung mit Wegen, Büschen und Bäumen.
Gut erkennbar sind auf der oben dargestellten Luftaufnahme, die wohl vor dem Zweiten Weltkrieg entstand, rechts sowie auf der unten abgebildeten Detailaufnahme die Terrassen und der Rosengarten gegenüber dem Schloss. Auch sieht man rechts den geschlängelten Weg, der oben auf der Aufnahme "Partie am Schloss" dargestellt ist.
Im Jahre 1911 lieferte J.H. Ehricke aus Harbke über 60 Bäume und Sträucher, darunter viele aus Nordamerika stammende Arten. Auch der heute noch vorhandene Ginkgo gehörte zu dieser Lieferung.
Im August 1966 übernahm die Meliorationsbau Magdeburg das Schloss samt Park und Wirtschaftshof. In der nachfolgenden Zeit sollte ein neuer Ausbildungskomplex für Lehrlinge und Erwachsene entstehen. Der Park sollte als "Kulturpark" bestehen bleiben. Die Gemeinde Angern versuchte, den Park zu erhalten und schlug als Bauplatz den alten Wirtschaftshof vor, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Die Entscheidung für die Errichtung eines dreiflügeligen Flachbaus im Park kam kurzfristig zustande. Der Gesamteindruck des Parks wurde durch den Bau der Anlage auf der großen Wiese zwar gestört, aber es wurden nur wenige der alten Bäume gefällt. Auch die Heller sollten zugeschoben werden. Dabei stellte man eine Verbindung mit dem Schlossteich fest und fand auch eine in Vergessenheit geratene hölzerne Wasserleitung. So blieb ein Teich erhalten.
Der schwere Sturm 1983 richtete auch im Park einige Verwüstungen an. Die siebenstämmige Linde verlor all ihre Kronen, wurde mitsamt der Wurzel umgeworfen und dann wieder aufgerichtet. Sie wuchs weiter und hat heute wieder eine stattliche Höhe erreicht. Außerdem wurden einige Eschen im Osten des Parks umgeworfen.