Während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) wurde im Jahr 1705 ein Detachement des K.u.k. Böhmischen Dragoner-Regiments "Graf Paar" Nr. 2 zur Verteidigung der Burg in Angern abgestellt. Dieses Regiment, gegründet im Jahr 1672, war ein Teil der kaiserlich-habsburgischen Armee und galt als Eliteeinheit.
Die Burg in Angern spielte während dieser Zeit eine wichtige Rolle als strategischer Verteidigungspunkt in der Region. Der Spanische Erbfolgekrieg selbst war ein Konflikt um die Nachfolge auf den spanischen Thron, bei dem zahlreiche europäische Mächte, darunter das Haus Habsburg und das Haus Bourbon, gegeneinander antraten.
Diese Stationierung unterstreicht die Bedeutung der Burg in Angern als militärischer Stützpunkt in einer unruhigen Epoche, auch wenn weitere Details über die Einsätze des Regiments in der Region bislang nur begrenzt dokumentiert sind.
Nach dem Tod von Heinrich Hartwig (1677–1734) geriet das Gut Angern in Konkurs und wurde zum Verkauf gestellt. Die geringe Größe der einzelnen Höfe führte zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Zahlungsausfällen.
Im Jahr 1725 ließ Christoph Daniel durch den Fiscal Petrus Groschen die Abgaben und Dienste der Untertanen des Gutes dokumentieren. Diese Aufzeichnungen zeigen, dass Angern damals 8 Halbspännerhöfe, 9 ganze Kossaten, 5 halbe Kossaten, 10 Freie und 3 Neuansiedler umfasste. Weitere Untertanen kamen aus Wenddorf, darunter 2 Ackerleute, 2 Halbspänner und 8 Kossaten.
Christoph Daniel von der Schulenburg, General der Infanterie, erwarb im Jahr 1734 die Ländereien Wenddorf und Bülitz von der Witwe und den Söhnen seines Bruders für die beträchtliche Summe von 34.036 2/3 Reichstalern. Nur wenige Jahre später, 1738, tätigte er einen weiteren wichtigen Kauf: Um langjährige Streitigkeiten mit den Besitzern von Angern-Vergunst zu beenden, erwarb er die Besitztümer Angern-Vergunst und Alt-Hansens-Teil, einschließlich der Dörfer Angern und Wenddorf, von Generalmajor Adolf Friedrich Reichsgraf von der Schulenburg. Für diesen Kauf zahlte er 50.000 Reichstaler, eine außergewöhnlich hohe Summe für diese Zeit. (Quelle: Dietrich Werner Graf v.d. Schulenburg: "Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg 1237-1983")
Diese Käufe dienten nicht nur der Vergrößerung und Konsolidierung des Familienbesitzes, sondern auch der langfristigen Sicherung der wirtschaftlichen Basis des Gutes. Darüber hinaus erwarb Christoph Daniel im Jahr 1756 das Gut Krüssau, das später einem anderen Zweig der Familie zugesprochen wurde. Mit diesem Kauf vereinigte er alle Teile wieder unter seiner Hand und wandelte sie in Allodialbesitz um.
Parallel zu diesen Käufen investierte Christoph Daniel erheblich in die bauliche Entwicklung von Angern. Er ließ um 1738 neue Wirtschaftsgebäude errichten, das alte Wohnhaus abreißen und durch ein neues barockes Schloss in Form einer Dreiflügelanlage ersetzen. Dieses neue Schloss war nicht nur ein Ausdruck seines Wohlstands, sondern auch seines Anspruchs, den Familienbesitz für kommende Generationen zu sichern und repräsentativ zu gestalten. Die Bauarbeiten wurden 1740 weitgehend abgeschlossen. Am 4.7.1738 ließ Christoph Daniel vom kaiserlichen Notar Adam Heinrich Bartels ein Inventar über das Rittergut Angern-Vergunst erstellen (Rep H Angern Nr. 74).
Nach dem Kauf vereinigte Christoph Daniel die beiden Güter des Dorfes und verlagerte den landwirtschaftlichen Betrieb auf den Schlosshof. In seinem Testament von 1762 stiftete er das Rittergut Angern als Fideikommiss und erließ eine Sukzessionsordnung. Sein Besitz ging nach seinem Tod 1763 an seinen Neffen Alexander Friedrich Christoph I über.
Alexander Friedrich Christoph wurde für seine militärischen Erfolge von Friedrich II. in den Grafenstand erhoben. Er modernisierte den Betrieb, erweiterte die Wirtschaftsgebäude und führte innovative Methoden in der Landwirtschaft ein. Seine Nachfahren sicherten das Gut über Generationen hinweg.
In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".
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