In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".
Bis 11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.
Die umfassende Sanierung des Schlosses wurden maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt sowie den Bördekreis gefördert.
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Alexander Graf v.d.Schulenburg
Alte Dorfstr. 37
39326 Angern
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Schloss Angern im August 2010
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| Alte Postkarte von Angern. Oberes Foto: Mittleres Foto: |
linkes Foto: Jagdschloss Heinrichshorst
| |
| Ansichtskarte von Angern aus 1981 anlässlich 100 Jahre Post Angern |
Vorfahrt Ansicht von 1943 | |
historischer Stich (ca. 1930) | |
Luftaufnahme 1938 | |
Brücke zum Schlosshof (ca. 1940) | |
Rosengarten und Schlossansicht (ca. 1940) | |
Die Rokoko-Stuckdecke des Gartensaals ist ca. 1743 erstellt worden und eine bemerkenswerte Arbeit eines unbekannten Künstlers.
Im Stil der Zeit weist sie zahlreiche Rocaillen sowie das typische Blattwerk auf. Auch andere für das Rokoko typische, der Natur nachempfundene Zierelemente, wie Blüten, Stengel und - ungewöhnlich - sogar Schmetterlinge sind enthalten.
Die Stuckdecke wurde im August 2004 aufwendig saniert. Durch den jahrelangen Leerstand und zerstörte Fenster im 1. Obergeschoss hatte sich in der darüberliegenden Balkendecke Feuchtigkeit gebildet, so daß sich einzelne Stuckelemente großflächig gelöst haben. Während der Restaurierung wurden sie mit Kalk und Gips wieder angeklebt, lose Elemente wurden mit Hilfe einer Spritze mit Gips hinterspült und damit wieder gefestigt.
Die Sanierungsarbeiten werden geleitet von der namhaften Restauratorin Andrea Himpel aus Halle (oben rechts), die u.a. auch für die staatliche Galerie Moritzburg in Halle tätig ist.
Die im Laufe der Jahrzehnte oxidierten vergoldeten Stuckornamente werden vorsichtig mit einem Pinsel nachgezeichnet. Dazu wird ein nicht oxidierendes mit Firnis vermischtes Goldpigment verwendet. Zuvor wurde die teilweise mehrere Millimeter starke Kreidefarbe in mehreren Arbeitsgängen abgewaschen, die Decke wurde von allen Rückständen gründlich gereinigt.
Die Decke vor der Sanierung. Die oxidierten Stellen, an denen Goldfarbe angebracht war, sind noch deutlich sichtbar und werden in der Restaurierung nachgezeichnet.
An der Stuckkante sind noch klassizistische Ornamente erkennbar, die wohl 1843 im Zuge des Umbaus entstanden.
Der Speisesaal ist wahrscheinlich der einzige Raum, der bis 1945 noch aus der Barockzeit original erhalten war. Darauf weist vor allem die Supraporte und die Wandvertäfelung hin.
Die im Inventarverzeichnis von 1743 erwähnten im gesamten Erdgeschoss verwendeten Supraporten (gerahmte Felder über den Türen) waren üblicherweise aus Stuck, doch kann auch der Türrahmen hinaufgezogen und beschnitzt gewesen sein oder es handelt sich um eine von einem Stuckmedaillon eingerahmten Wandmalerei. In diesem Falle finden wir die Supraporte als geschnitzte mit Voluten versehene Holzarbeit in Form eines hinaufgezogenen Türrahmens und einem gerahmten Stilleben-Ölgemälde. Der Holzparkettfußboden ist erst 1841 ergänzt worden, davor befand sich der noch im preußischen Kabinett, im Porzellankabinett und im Säulenzimmer erhaltene eichegerahmte Holzdielenfußboden.
Auch der sichtbare Ofen und die Holzdecke - von der ein Teil noch erhalten ist - ist möglicherweise noch aus der Barockzeit. Heute sind lediglich ein Teil der Wandvertäfelung sowie die hintere Tür, allerdings ohne Supraporte, erhalten. Die Gemälde und das barocke Inventar sind verschollen.
Erhaltene Tür im Speisesaal, möglicherweise aus der Rokoko-Epoche.
Im Obergeschoss sind alle Türen erhalten. Sie sind aus geschnitzter Eiche und wurden 1736 beim Bau des Schlosses eingesetzt, stammen aber möglicherweise aus einem Vorgängerbau des 17. bzw. frühen 18. Jahrhunderts. Möglicherweise wurden sie beim Umbau des Schlosses 1841 oder bereits 1736 verlängert, darauf weisen die am oberen und am unteren Ende eingefügten Holzteile hin.
Die Vorfahrt zum Schloss mit dem Rondell sind in der DDR-Zeit verloren gegangen. Da die Maße nicht mehr nachvollziehbar waren, wurde eine Luftaufnahme aus dem Jahr ca. 1930 digital maßstabsgetreu in den Grundriss des Schlosses kopiert.
Die symmetrischen Eigenschaften des Rondells wurden im Computer nachgemessen und auf den Boden der Vorfahrt übertragen. Dazu wurde ein Holzpfahl an den im Computer berechneten Koordinaten in die Mitte der beiden Kreise gesteckt und mit einem großen "Zirkel" wurden die beiden äußeren Kreise sowie die konzentrischen Innenkreise auf den Boden graviert. Danach konnten die Wege leicht nachgezogen werden. Im Ergebnis war das Rondell erheblich größer als zunächst vermutet.
Die Wege wurde mit Elbkies aus dem nahegelegenen Kieswerk befestigt. Die Einfassung des Rondells wurde mit Felssteinen vorgenommen; grobe, unbehandelte Felssteine zur Befestigung des Rondells in früheren Zeiten wurden in ca. 0,3 Meter Tiefe im Boden entdeckt. Zur Bepflanzung wurden Buchsbäume verwendet, die die barocke Gestaltung der Vorfahrt unterstreichen.
Das Schloss wie der Saal wurde 1736 erbaut im Stil des Rokoko. Unter Rokoko versteht man die Epoche der europäischen Kunst des 18. Jahrhunderts, die vom Barock ausgeht und vom Klassizismus abgelöst wird.
Die Stilbezeichnung Rokoko geht von der typischen Ornamentform der „Rocaille"
aus, dem französischen Wort für Grotten- oder Muschelwerk. Das Rokoko,
dessen Blütezeit zwischen 1730 und 1770 lag, nahm von Frankreich seinen
Ausgang. Es entwickelte keine allgemeinverbindliche künstlerische
Theorie, sondern äußerte sich vielmehr überwiegend auf dem Gebiet der
Ornamentik und der Dekoration. Diese Dekoration nimmt mit spielerischer
Leichtigkeit die verschiedensten Elemente auf.
Es
lassen sich einige Charakterzüge aufzeigen, die bei zahlreichen
Kunstwerken auftreten und auf die stilistische Einheit hinweisen: das
Rokoko war ein Spätstil, der sich durch die Vorliebe für Eleganz,
heitere Sinnlichkeit, Farbgeschmack, handwerkliche Virtuosität,
Leichtigkeit, Helligkeit, Beschwingtheit, spielerische Grazilität
auszeichnet. Artistische Formauflösung, Zusammenfassung des scheinbar
Unvereinbaren, Ornamentfreude, die Vorliebe für Bizarres,
Phantastisches, Exotisches, für malerische Wirkungen, sind weitere
Charakterzüge dieses Stils.
Der Vergleich von Werken des Rokoko mit solchen des vorhergehenden Barock ist aufschlussreich. Während der Barock nach imposanten Wirkungen strebte und Werke hervorbrachte, die mit den Begriffen majestätisch, glorreich, rhetorisch bezeichnet werden können, schätzte das Rokoko subtilere Wirkungen. Diese Unterschiede betreffen den gesamten Stil. Während zum Beispiel der Barock im Tanz das gravitätische Schreiten bevorzugt, liebt das Rokoko den ländlichen Reigen, der Barock fordert Würde, das Rokoko bevorzugt Leichtigkeit.
Blick ins Jahr 1936 auf den Originalzustand des Saals vor Plünderung und Umgestaltung des Schlosses in eine landwirtschaftliche Berufsfachschule. Unten: heutiger Zustand nach Sanierung.
Die bemerkenswerte aufwändige Rokoko-Stuckdecke von ca. 1740 ist typisch für die Zeit. Das Rokoko begann als Dekorationsstil, der sich aus dem strukturellen Korsett des Hochbarock befreite. Es schmücke zunächst nur den Innenraum, den es vollends mit einem zarten Gespinst von Stuckfiligran überzog. Die Rokoko-Stuckdecke wurde im August 2004 aufwendig saniert. > Exkurs zur Sanierung der Rokoko-Stuckdecke
Beliebt war auch die Enfilade, d.h. die Zimmerflucht durch die repräsentativen Salons. Sie ist noch heute erhalten.
Charakteristische Elemente des Rokoko sind ferner die Wandaufteilung mittels Panneau, Spiegel und Supraporte sowie die Deckengestaltung durch Voute und Plafond. Sie dienten häufig dazu, die Trennung von Wand und Decke zu überspielen oder den Raum illusionistisch zu erweitern. Als Rahmenmotive fungierten Kartusche und Lambrequin, vor allem aber das Muschelwerk, das in der Form der auch im Gartensaal sichtbaren Rocaille seinen Siegeszug antreten sollte.
Die im Inventarverzeichnis von 1743 erwähnten Supraporte waren üblicherweise aus Stuck, doch kann auch der Türrahmen hinaufgezogen und beschnitzt gewesen sein. Die Supraporten sind möglicherweise bereits 1841 beim Umbau des Schlosses entfernt worden. Im Speisesaal war bis 1946 eine geschnitzte Supraporte aus der Barockzeit erhalten, die ein Stilebene-Ölgemälde einrahmte. Die heutigen Flügeltüren, die alle Säle des Erdgeschosses verbinden, stammen aus der Zeit des Schlossumbaus um 1841. Im Obergeschoss sind die originalen Türen aus der Rokokozeit erhalten.
Die Möbel bildeten im Spätbarock und im Rokoko eine Einheit mit dem Raum und passten sich diesem in Form und Gestaltung an. Zu der bemerkenswerten Einrichtung des Saals gehörte:
eine weiß gelackte Rokoko-Vitrine mit vergoldeten Rocaillen - passend zur Stuckdecke
der bronzene, reich verzierte Rokoko-Deckenleuchter,
die beiden großen, reich verzierten, vergoldeten Wandspiegel mit Konsolen,
die vergoldeten und gepolsterten Rokoko-Stühle - im Vordergrund 2. von links ist einer zu erkennen, die übrigen standen damals im Kabinett.
Die Möbel sind verschollen - ebenso wie das übrige Möbelinventar des Schlosses. Sie wurden im Jahr 1946 zum größten Teil in die Sowjetunion verschleppt.
Als der Begriff "Rokoko" um 1836 aufkam, hatte er eine negative Bedeutung. Einem klassizistisch geschulten Geschmack erschienen die Dekorationen des eleganten und heiteren Rokoko übertrieben und frivol. Das Angern'sche Schloss und damit der Saal wurde 1843 von Edo und Helene Schulenburg im Stil des Klassizismus umgebaut - ein Schicksal, das viele Barockschlösser teilten.
Aus dieser Zeit stammen die auf dem unteren Bild dargestellten Ölgemälde, die Türen sowie das heute noch erhaltene Tafelparkett, das allerdings bedingt durch Abnutzung sein Eichefurnier verloren hat.
Schloss Angern wurde 1736 von Friedrich August Fiedler im Auftrag von Christoph Daniel v.d. Schulenburg im Rokoko-Stil erbaut.
Edo Graf v.d. Schulenburg ließ Schloss Angern im Jahre 1849 vermutlich von Ludwig Persius im Stil der Zeit umgestalten und ersetzte das barocke Walmdach durch ein flaches Zinkdach. Vorbild war vermutlich die ebenfalls von Persius im Auftrag von Edos Schwiegervater Curd v. Schöning gestaltete Villa Schöningen gegenüber dem Jagdschloss Glienicke in Potsdam.
Das Schloss in Angern geht auf eine im Jahr 1341 errichtete Wasserburg zurück. Als Wasserburg oder Wasserschloss werden Burgen beziehungsweise Schlösser bezeichnet, deren Areal allseitig von Wassergräben oder natürlichen Gewässern umgeben ist. Topographisch gehören Wasserburgen zum Typ der Niederungsburgen. Der Wassergraben ist noch vollständig erhalten.
Das Schloss ist eine Dreiflügelanlage, Hauptflügel dreigeschossig, siebenachsig mit flachem dreiachsigen Mittelrisalit, Seitenflügel eingeschossig mit Mezzaningeschoss, Putzfassade, Gliederung durch Gesimse, Fensterrahmungen und zurückhaltende Verdachungen, schlichtes Portal, Rückseite mit Balkon und zweiläufiger Treppe. Das Dach ist flach geneigt. (Quelle).
Sie können unser Haus zum Tag des offenen Denkmals, im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen oder vorab angemeldeten Gruppenführungen besichtigen.