Bernhard XI. von der Schulenburg († 1500) war der Sohn des Stammvaters des jüngeren Zweigs Matthias I. Er war Herr auf Altenhausen, Angern und Beetzendorf.
Bernhard XI. lebte in einer Zeit des Umbruchs, als die Mark Brandenburg unter der Herrschaft der Hohenzollern stand, die ihren Einfluss in der Region ausweiteten. Während dieser Periode war die Altmark ein bedeutendes Machtzentrum, in dem der regionale Adel zunehmend unter Druck geriet, seine Eigenständigkeit gegenüber den erstarkenden Landesfürsten zu behaupten.
Im 15. Jahrhundert befand sich die Altmark, in der Bernhard XI. von der Schulenburg lebte, im Spannungsfeld der aufstrebenden Macht des Kurfürstentums Brandenburg unter den Hohenzollern. Nachdem Kurfürst Friedrich I. aus dem Haus Hohenzollern 1415 von König Sigismund die Mark Brandenburg verliehen bekommen hatte, begann eine Phase der Konsolidierung und territorialen Expansion. Die brandenburgischen Kurfürsten bemühten sich, ihre Herrschaft über die Altmark zu festigen, während lokale Adelsfamilien, darunter die von der Schulenburgs, durch gezielte Heirats- und Bündnispolitik ihre eigene Machtstellung sicherten.
Diese Epoche war zudem durch eine zunehmende Zentralisierung der Verwaltung und den Ausbau der Landesherrschaft geprägt. Die wirtschaftliche Grundlage der Region bestand vor allem in der Landwirtschaft, wobei der Getreideanbau florierte und Handel über die Elbe in aufstrebende Städte wie Magdeburg betrieben wurde. Das Spätmittelalter war zudem von Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Adelsfamilien wie den von Alvensleben und von Bismarck sowie Konflikten mit dem Erzbistum Magdeburg geprägt, das versuchte, seinen Einfluss über die ostelbischen Gebiete auszudehnen.
Trotz dieser Herausforderungen gelang es der Familie von der Schulenburg, ihre Besitzungen in der Altmark zu festigen und mit strategischen Eheschließungen ihre Stellung als eine der bedeutendsten Adelsfamilien der Region weiter auszubauen. Insbesondere durch ihre Burgen und Herrensitze, darunter Beetzendorf und Altenhausen, konnte die Familie ihre wirtschaftliche und politische Stellung behaupten.
In erster Ehe war Bernhard XI. mit Adelheid von Bülow, Tochter von Werner von Bülow (vor 1446–1478), verheiratet. Diese Verbindung stärkte die familiären und politischen Bindungen der Schulenburgs zu anderen bedeutenden Adelsgeschlechtern. Aus dieser Ehe ging unter anderem Matthias III. von der Schulenburg hervor, der später die Besitzungen der Familie übernahm. In zweiter Ehe war Bernhard XI. mit einer Frau aus dem Haus von Bismarck verheiratet, diese Ehe blieb kinderlos.
Seine Besitzungen umfassten strategisch wichtige Ländereien in der Altmark. Altenhausen war ein bedeutendes Zentrum der Familie und spielte eine zentrale Rolle in der Verwaltung der umliegenden Gebiete. Angern, das sich südlich von Stendal befindet, war ebenfalls ein wichtiger Standort und blieb über Jahrhunderte im Besitz der Familie Schulenburg.
Durch seine enge Verbindung mit den bedeutendsten Adelsfamilien der Region und seine aktive Rolle in der Politik der Kurmark Brandenburg sicherte Bernhard XI. die Zukunft seiner Familie und ihrer Besitzungen. Er verstarb um 1500 und hinterließ ein stabiles Erbe, das von seinen Nachkommen weitergeführt wurde.