Wasserschloss Angern
Das Wasserschloss Angern wurde 1736 im Auftrag von Christoph Daniel v.d. Schulenburg von Friedrich August Fiedler im Rokoko-Stil erbaut und 1843 klassizistisch umformt. Die Ursprünge des Schlosses reichen bis ins Jahr 1341 zurück, als an dieser Stelle eine Wasserburg errichtet wurde.
Geschichte

In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".

Bis 11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.

Förderung
Förderung

Die umfassende Sanierung des Schlosses wurden maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt sowie den Bördekreis gefördert.

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Curt Karl Bruno von François (* 2. Oktober 1852 in Luxemburg; † 28. Dezember 1931 in Königs Wusterhausen) war Offizier der deutschen Schutztruppe in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Curt von François gründete am 18. Oktober 1890 die namibische Hauptstadt Windhoek (Windhuk).

Werdegang und Leben

Kindheit und Ausbildung

Curt von François war Sohn des 1870, bei der Erstürmung der Spicherer Höhen, gefallenen preußischen Generals Bruno von François. Die Familie war hugenottischen Ursprungs.

Er besuchte die Kadettenschule in Wahlstatt und Berlin und machte ebenfalls den Deutsch-Französischen Krieg mit.

1883 beteiligte sich François an der Kassai-Expedition Hermann von Wissmann und unternahm 1885 mit George Grenfell eine Forschungsreise zum Tschuapa und Lulongo. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er in den Großen Generalstab berufen und zum Hauptmann befördert.

Seit 1887 wurde er als Vermessungs- und Forschungsoffizier in den deutschen Kolonien Togo und Kamerun eingesetzt. 1887 ging François im Auftrag des Auswärtigen Amtes nach Togo und reiste über Salaga hinaus nach Norden in das Land der Mossi bis zum 12. Breitengrad.

In Togo erreichte ihn 1889 die Anfrage, ob er bereit wäre, im Auftrage der Deutschen Kolonialgesellschaft in Deutsch-Südwestafrika eine Schutztruppe zur Absicherung der deutschen Interessen aufzubauen und zu leiten. Zwischen Oktober 1888 und Juli 1889 war es zu einer Vertreibung des deutschen Kommissariates und einer Unterbrechung der Hoheitsausübung in Okahandja gekommen.[2] Er nahm dieses Angebot an und begab sich nach Teneriffa, wo er Angang Juni 1889 auf die dort angelandete, unter Führung seines jüngeren Bruders Hugo von François stehende Schutztruppe traf. Sie bestand aus 21 Soldaten, acht Aktiven aus der Kaiserlichen Armee und 13 Freiwilligen. François übernahm diese Truppe und landete mit ihr am 24. Juni 1889[3] in dem unter britischer Hoheit stehenden Hafen von Walvis Bay. Von dort führte Hauptmann von François seine Soldaten in Fußmärschen nach Otjimbingwe und richtete hier am 8. Juli 1889 sein Hauptquartier ein. Otjimbingwe war seinerzeit der Sitz des ersten Reichskommissars von Deutsch-Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring.

Als erste militärische Maßnahme ließ François im August 1889 am Swakop in der Nähe von Tsaobis eine befestigte Station (die sogenannte „Wilhelmsfeste“) zur Kontrolle des dortigen Handelswegs errichten. Sodann begab er sich mit seiner Schutztruppe, ohne Zustimmung des Kommissars,[4] zu einer fast zweijährigen Erkundungstour durch den Osten und Norden des noch weitgehend unerforschten Landes. Nach seiner Rückkehr 1890 fand er nicht nur die angeforderten 50 Mann Verstärkung in Otjimbingwe vor, sondern auch einen bereits abberufenen und daher im Aufbruch befindlichen Göring. Als sein Nachfolger übernahm François auch dessen Aufgabe. In der Position des Reichskommissar erneuerte er im Mai 1890 den bereits im Oktober 1885 geschlossenen, aber kurz danach widerrufenen Schutzvertrag mit Maharero, dem Oberhäuptling der Herero, und erreichte bei dieser Gelegenheit auch dessen Zustimmung, sich in der zur Zeit unbewohnten Siedlung Windhuk niederlassen und eine befestigte Station errichten zu dürfen. Samuel Maharero, der Sohn und Nachfolger des kurz nach dem Vertragsschluss verstorbenen Maharero, versuchte zwar, diesen Vertrag erneut für nichtig zu erklären, scheiterte damit jedoch an dem energischen Beharren des neuen Landeshauptmanns François. Am 18. Oktober 1890 wurde der Grundstein für die „Alte Feste“ und damit für die Stadt Windhuk gelegt. Zwar hatte Windhoek schon unter Jonker Afrikaner seit 1840 mit einer durchaus beachtlichen Einwohnerzahl von rund 30.000 Bewohnern bestanden, war aber danach mehrfach überfallen und zerstört worden und hatte als Ort aufgehört zu existieren. Ein heute noch in Windhuk stehendes Denkmal von Curt von François erinnert an dieses Ereignis.

Die Wasserburg Angern hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde erstmals 1336 urkundlich erwähnt, als es zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Markgrafen von Brandenburg zu einer Einigung über die Besitzverhältnisse in der südlichen Altmark kam. 1341 ließ Erzbischof Otto von Magdeburg an dieser Stelle eine Wasserburg errichten. Ob es sich dabei um einen Neubau oder die Verstärkung einer bereits vorhandenen Anlage handelte, ist unklar. Die Burg war von einem tiefen Graben umgeben und verfügte über einen siebenstöckigen Turm, der das Bauwerk dominierte. Es handelte sich wahrscheinlich um einen Feldsteinbau, wie die Mauerreste an der Brücke vermuten lassen.
Das Wasserschloss Angern ist eher ein Herrenhaus , ursprünglich im Jahr 1341 als Wasserburg errichtet, wurde im Jahr 1736 im Rokoko-Stil von Christoph Daniel von der Schulenburg durch den Architekten Friedrich August Fiedler erbaut. Ursprünglich war es von einem barocken Garten umgeben. Ab dem Jahr 1845 wurde das Schloss von Edo Graf von der Schulenburg und Helene Gräfin v.d. Schulenburg, geborene von Schöning, umgestaltet, inspiriert durch die Villa Schöningen in Potsdam , die Ludwig Persius für Edos Schwiegervater Kurd v. Schöning entworfen hatte. Dabei wurde das barocke Walmdach durch ein flaches Zinkdach ersetzt und es wurde ein Mezzaningeschoss ergänzt. Der Schlosspark wurde in einen englischen Landschaftspark umgestaltet, der den Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts widerspiegelte. Die Umgestaltung schuf eine natürlichere Parklandschaft mit geschwungenen Wegen, freien Wiesenflächen und malerischen Blickachsen, die den harmonischen Übergang zwischen Haus und Natur unterstreichen. Ergänzt wird der Park durch ein aufwendig rekonstruiertes Fächerbeet . Die barocke Dreiflügelanlage besticht heute durch ihre schlichte Putzfassade mit dezenten Verzierungen und einer harmonischen Gesamtarchitektur. Der elegant gestaltete Hauptflügel und der vollständig erhaltene Wassergraben unterstreichen den Charme der Anlage. Die vielfältige Fauna und Flora der Umgebung tragen zusätzlich zum besonderen Reiz des Herrenhauses bei.
Das Wasserschloss Angern, idyllisch gelegen und umgeben von einem historischen Park, bietet heute einzigartige Wohnmöglichkeiten in einem denkmalgeschützten Ambiente. In den aufwendig restaurierten Räumen des Schlosses befinden sich stilvolle Wohnungen, die modernen Wohnkomfort mit historischem Charme verbinden. Die Restaurierung und Instandsetzung des Schlosses wurde mit viel Liebe zum Detail durchgeführt und maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt und den Bördekreis gefördert. Diese Unterstützung ermöglichte es, das kulturelle Erbe des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig Wohnraum zu schaffen, der den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird. Bewohner des Schlosses können die einmalige Atmosphäre des Gebäudes sowie die Ruhe und Schönheit der umgebenden Natur genießen. Der romantische Wassergraben und die weitläufigen Grünflächen des Parks tragen zusätzlich zur Lebensqualität bei und machen das Schloss zu einem ganz besonderen Ort zum Wohnen und Wohlfühlen.
Angern

Angern, Sachsen-Anhalt, Landkreis Börde. Heft 20, Berlin 2023 (ISBN: 978-3-910447-06-6).
Alexander Graf von der Schulenburg, Klaus-Henning von Krosigk, Sibylle Badstübner-Gröger.
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft e.V.
Umfang: 36 Seiten, 59 Abbildungen.