Wasserschloss Angern
Das Wasserschloss Angern wurde 1736 im Auftrag von Christoph Daniel v.d. Schulenburg von Friedrich August Fiedler im Rokoko-Stil erbaut und 1843 klassizistisch umformt. Die Ursprünge des Schlosses reichen bis ins Jahr 1341 zurück, als an dieser Stelle eine Wasserburg errichtet wurde.
Geschichte

In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".

Bis 11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 13. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.

Förderung
Förderung

Die umfassende Sanierung des Schlosses wurden maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt sowie den Bördekreis gefördert.

Im Jahre 9 nach Christi Geburt war es, da eilten Boten durch das deutsche Volk, welches zwischen der Weser und Elbe wohnte. Von Busch zu Busch, von Hütte zu Hütte gingen sie, sie erzählten, wie die stolzen Römer den freien Germanen Hab und Gut, das alte deutsche Recht und die deutsche Sprache nehmen wollten, und riefen zum Kampf gegen die fremden Eindringlinge auf. Auch in unsere Gegend werden die Boten gekommen sein. Auf Wegen und Stegen zogen bewaffnete Scharen nach Westen. Im Teutoburger Wald drangen die Germanen von allen Seiten auf die römischen Legionen ein und schlugen ihnen schwere Beulen und klaffende Wunden. Viele Römer lagen erschlagen am Boden, die Lebenden welche sich nicht durch die Flucht retteten, gerieten in Gefangenschaft. Als Sieger kehrten die Langobarden in ihre Wohnsitze zurück und blieben in denselben bis zur Völkerwanderung.

Um das Jahr 375 drangen die Hunnen in Europa ein und gaben den Anlass zu großen Völkerwanderungen. Alte Volksstämme verschwinden, neue traten auf den Schauplatz der Geschichte. Die Langobarden gehörten in dieser Zeit dem Reich und Volk der Thüringer an. Als aber der Thüringer König Hermanfried im Jahre 531 in der Schlacht an der Unstrut von dem König der Franken besiegt wurde, setzten sich diese in dem eroberten Lande fest. Der nördliche Teil des Thüringer Landes fiel den Sachsen zu, welche in dem Kriege auf Seiten der Franken gestanden hatten. So drangen also vom Niederrhein und von der unteren Elbe die Sachsen in unsere Gegend vor. Die Mehrzahl der Langobarden, von der Wanderlust ergriffen, zog nach Böhmen und von dort weiter nach Süden, nach Norditalien, wo sie in der Ebene des Po ein neues Reich gründeten. Da die Sachsen nicht so viele waren, dass sie den Acker bebauen mochten, so ließen sie die unterworfenen "Buren ungeschlagen". Diese behielten ihre Äcker, mussten aber den Sachsen Zins davon zahlen.

Die Wasserburg Angern hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde erstmals 1336 urkundlich erwähnt, als es zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Markgrafen von Brandenburg zu einer Einigung über die Besitzverhältnisse in der südlichen Altmark kam. 1341 ließ Erzbischof Otto von Magdeburg an dieser Stelle eine Wasserburg errichten. Ob es sich dabei um einen Neubau oder die Verstärkung einer bereits vorhandenen Anlage handelte, ist unklar. Die Burg war von einem tiefen Graben umgeben und verfügte über einen siebenstöckigen Turm, der das Bauwerk dominierte. Es handelte sich wahrscheinlich um einen Feldsteinbau, wie die Mauerreste an der Brücke vermuten lassen.
Das Wasserschloss Angern ist eher ein Herrenhaus , ursprünglich im Jahr 1341 als Wasserburg errichtet, wurde im Jahr 1736 im Rokoko-Stil von Christoph Daniel von der Schulenburg durch den Architekten Friedrich August Fiedler erbaut. Ursprünglich war es von einem barocken Garten umgeben. Ab dem Jahr 1845 wurde das Schloss von Edo Graf von der Schulenburg und Helene Gräfin v.d. Schulenburg, geborene von Schöning, umgestaltet, inspiriert durch die Villa Schöningen in Potsdam , die Ludwig Persius für Edos Schwiegervater Kurd v. Schöning entworfen hatte. Dabei wurde das barocke Walmdach durch ein flaches Zinkdach ersetzt und es wurde ein Mezzaningeschoss ergänzt. Der Schlosspark wurde in einen englischen Landschaftspark umgestaltet, der den Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts widerspiegelte. Die Umgestaltung schuf eine natürlichere Parklandschaft mit geschwungenen Wegen, freien Wiesenflächen und malerischen Blickachsen, die den harmonischen Übergang zwischen Haus und Natur unterstreichen. Ergänzt wird der Park durch ein aufwendig rekonstruiertes Fächerbeet . Die barocke Dreiflügelanlage besticht heute durch ihre schlichte Putzfassade mit dezenten Verzierungen und einer harmonischen Gesamtarchitektur. Der elegant gestaltete Hauptflügel und der vollständig erhaltene Wassergraben unterstreichen den Charme der Anlage. Die vielfältige Fauna und Flora der Umgebung tragen zusätzlich zum besonderen Reiz des Herrenhauses bei.
Das Wasserschloss Angern, idyllisch gelegen und umgeben von einem historischen Park, bietet heute einzigartige Wohnmöglichkeiten in einem denkmalgeschützten Ambiente. In den aufwendig restaurierten Räumen des Schlosses befinden sich stilvolle Wohnungen, die modernen Wohnkomfort mit historischem Charme verbinden. Die Restaurierung und Instandsetzung des Schlosses wurde mit viel Liebe zum Detail durchgeführt und maßgeblich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Land Sachsen-Anhalt und den Bördekreis gefördert. Diese Unterstützung ermöglichte es, das kulturelle Erbe des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig Wohnraum zu schaffen, der den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird. Bewohner des Schlosses können die einmalige Atmosphäre des Gebäudes sowie die Ruhe und Schönheit der umgebenden Natur genießen. Der romantische Wassergraben und die weitläufigen Grünflächen des Parks tragen zusätzlich zur Lebensqualität bei und machen das Schloss zu einem ganz besonderen Ort zum Wohnen und Wohlfühlen.
Angern

Angern, Sachsen-Anhalt, Landkreis Börde. Heft 20, Berlin 2023 (ISBN: 978-3-910447-06-6).
Alexander Graf von der Schulenburg, Klaus-Henning von Krosigk, Sibylle Badstübner-Gröger.
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft e.V.
Umfang: 36 Seiten, 59 Abbildungen.