Das Wappen der Familie von der Schulenburg zeigt drei rote Adlerfänge mit scharfen Krallen – ein kraftvolles und symbolträchtiges Motiv, das in der Heraldik der Mark Brandenburg nur wenigen Geschlechtern vorbehalten war. Im Mittelalter führten lediglich drei Familien diese seltene Wappenfigur, darunter die Schulenburgs, was auf eine besondere Stellung und Herkunftsidentität innerhalb des brandenburgischen Adels hinweist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Wappen im Jahr 1324 in einer Rechtsquelle, in der Ritter Bernhard I. von der Schulenburg, der genealogisch als Stammherr der weißen Linie gilt, explizit genannt wird. Der Adlerfang selbst ist eine heraldische Variante des roten märkischen Adlers, des Wappentiers der Mark Brandenburg, das seit dem 12. Jahrhundert als Herrschaftssymbol der Askanier und später der Hohenzollern fungierte. Der abgetrennte Fang – mit geöffneten Krallen dargestellt – steht in der Heraldik für Kampfbereitschaft, Macht und Wehrhaftigkeit, spiegelt aber zugleich eine territoriale Anlehnung an die Mark wider.
Das historische Wappen der Familie von der Schulenburg
Die Wahl dieses Motivs verweist daher nicht nur auf eine militärische Reputation und den Stand der Familie im Dienst der brandenburgischen Kurfürsten, sondern auch auf deren regionale Verwurzelung und Anspruch auf politische Teilhabe innerhalb der Altmark. Die durchgängige Verwendung der drei roten Adlerfänge über Jahrhunderte hinweg macht das Schulenburg-Wappen zu einem identitätsstiftenden Zeichen adliger Kontinuität, das auf Urkunden, Siegeln, Epitaphien und Gebäuden – insbesondere in Beetzendorf, Angern und Apenburg – vielfach belegt ist.