Herr auf Angern, Kehnert mit Cobbel, Schricke und Falkenburg (* 06.09.1621 auf Angern, + 19.05.1691 in Kehnert). Studierte an der Universität Helmstedt, die im 17. Jahrhundert eine der führenden Bildungsstätten Deutschlands war. Das Studium deutet darauf hin, dass er sich auf Verwaltungs- und Rechtsfragen spezialisierte, um die Güter effizient zu leiten.
Eheschließung: Ilse Floria von der Knesebeck (1629–1712), aus dem Adelsgeschlecht von der Knesebeck, das für seine militärischen und administrativen Leistungen sowie für seine engen Beziehungen zu den brandenburgischen Kurfürsten bekannt war.
Kinder: 16 namentlich bekannte Kinder (sowie ein totgeborener Sohn), darunter:
- Henning Christoph von der Schulenburg (* 1648/1649, Angern – † 27.12.1683, Staßfurt), der als erstgeborener den Hof übernimmt und das Erbe fortsetzt.
- Matthias Daniel II. von der Schulenburg (* 22.01.1653, Angern – † 06.09.1713, Angern), ein Oberst und Herr auf Schloss Angern, der die wirtschaftliche Basis des Gutes weiter ausbaute.
- Joachim Ludolf von der Schulenburg (* 28.12.1664, Angern – † 09.12.1740), ein Geheimer Kriegsrat, der politische und militärische Verantwortung übernahm und Herr auf Kehnert war.
- Heinrich XII. von der Schulenburg (* 07.02.1668, Angern – † 28.01.1702), bekannt für seine Verwaltungsaufgaben auf den Familiengütern.
- Levin Friedrich I. von der Schulenburg (* 12.05.1670, Angern – † 17.05.1729), ein Sardinischer General-Feldzeugmeister, der sich militärisch und diplomatisch hervortat und Herr auf Burg- und Kirchscheidungen war.
- Friedrich August II. von der Schulenburg (* 21.08.1672 – † 03.05.1718), der die Verwaltung von Teilen des Familienbesitzes übernahm.
Grabstätte: Angern (laut Kirchenbuch zu Angern)
1650 wird die Kirchenvisitation im Hause Heinrichs von der Schulenburg abgehalten. Heinrich, der jüngste und einzige noch lebende Sohn Hennings, hat mit dem Erbe auch einen großen Schuldenberg übernommen.
1672 wird der Konkurs erklärt, der gesamte Besitz taxiert und danach zur Versteigerung ausgeschrieben. Ein größeres Wohnhaus scheint nicht mehr vorhanden gewesen zu sein. Dafür werden aber die vier Keller und der alte Turm erwähnt, von dem es heißt: „Worinne zwar viel Zimmer erbauet, alldieweil aber derselbe allenthalben, absonderlich im Fundament, sehr baufällig und viel zur Reparatur kosten möchte, auch dem Besitzer fast mehr schädlich als zuträglich, so ist er hierbei in keinen Anschlag gebracht." Da sich kein Interessent findet, kann Heinrich 1680 den Besitz für die veranschlagte Taxe zurück erwerben (Quelle: Dorfchronik Angern).
Wirtschaftliche Regelungen: Am 04.07.1689 überließ er seine Güter pachtweise seinen Söhnen Matthias Daniel und Joachim Ludolf, behielt jedoch Kehnert mit Cobbel für sich. Er zog sich auf das Gut in Kehnert zurück und setzte sich dort zur Ruhe.